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Frau zeigt ihrem beigen Hund einen Futterbeutel am Ende der Wiese

Leitlinien:

Die besagte Elternrolle übernehmen heißt im Einzelnen unter anderem:

• Instinkte, Bedürfnisse und Körpersprache unseres Hundes zu kennen

und zu verstehen.
• die Welt auch einmal aus Hunde-Sicht zu betrachten.
• sich zu fragen, was der Hund von uns und unserem Zusammenleben erwartet.
• auf artgerechte und bedürfnisorientierte Art & Weise die Führung zu übernehmen.
• für die Sicherheit aller Beteiligten zu sorgen.
• nichts Hunde untereinander regeln zu lassen.

  mit dem Hund gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen, durch die unser Hund lernt, was für ihn sinnvoll und wichtig ist.

• mit dem Hund bei gemeinsamen Ersatzjagden seine Nahrung erfolgreich erbeute(l)n.

• unseren Hund durch Erfolge seine Selbstwirksamkeit erfahren zu lassen.

"Hilf mir, es selbst zu tun! Zeig mir, wie es geht!
Mute mir Fehler & Anstrengung zu, denn daran kann ich lernen!"
​
Maria Montessori, Ärztin (1870- 1952)

 

Die Elternrolle übernehmen heißt auch:

• an den gemeinsamen Aktivitäten Spaß zu haben und Gemeinschaft zu leben.

• für ausreichende Ruhe zu sorgen, damit unser Hund Erlebtes und Erlerntes verarbeiten kann.

• zunächst jedes Verhalten des Hundes nach seinem Grund zu hinterfragen und es aus dem Kontext sowie dem Blickwinkel unseres Hundes heraus zu betrachten.

• davon auszugehen, dass unser Hund nichts tut, um uns zu ärgern, sondern immer aus einer ihm offensichtlichen Notwendigkeit heraus agiert.

• dies zu erkennen und mit unserem Handeln die Situation für unseren Hund erträglich zu gestalten.

• vorausschauend zu planen und zu handeln, um für unseren Hund unannehmbare oder stark beängstigende Situationen zu vermeiden.

• bedingungslos, d.h. ohne Bestechung (Leckerlis) oder stur durchgeführten Kommandos (Futter erarbeiten) für ausreichend Nahrung zu sorgen.

"Belohnung ist die postmoderne Form der Bestrafung."
​
Jesper Juhl, Familientherapeut (1948-2019)

• durch gemeinsames Handeln Impulskontrolle aufzubauen, um ein in bestimmten Situationen notwendiges Verhalten zu lehren.
• gegenseitigen Respekt zu leben und zu fordern und den Hund gegebenenfalls liebevoll zu unterstützen oder ihn auch, wenn nötig, ebenso zu korrigieren.
• immer die genetische Herkunft und die daraus resultierenden Vorlieben oder Eigenheiten unseres Hundes im Auge zu haben.
• auf bisher Erlebtes oder auch unter Umständen Erlittenes Rücksicht zu nehmen.
• nicht von unserem Hund zu verlangen, dass er auf Kommando „funktioniert“, sondern gemeinsam an einem für alle Beteiligten akzeptablen Verhalten zu arbeiten.
• immer wieder neu auf das Verhalten unseres Hundes zu schauen, um Veränderungen zu bemerken und darauf zu reagieren.
• sein Leben lang Verantwortung zu übernehmen und für unser HUNDEKIND da zu sein.

"Erziehung heißt vorleben, alles andere ist Dressur!"
​
Jan Nijboer, Begründer der Erziehungsphilosophie Natural Dogmanship
Kleiner Hund schmust mit seinem Menschen

Mein persönlicher Fokus liegt daher auf der Stärkung eines bindungs-
und bedürfnisorientierten Miteinanders durch artgerechte Beschäftigung.

Wollen wir nicht alle eine "gute Bindung" zu unserem Hund ?
Doch was versteht man unter Bindung ?
Nach der Bindungstheorie von J.Bowlby & M.Ainsworth unterscheidet man vier Formen :
- sichere Bindung
- ambivalent unsichere
- unsicher vermeidende, sowie
- desorganisierte Bindung.
Bei einer sicheren Bindung bietet die Bindungsperson, meist ein Elternteil, in unserem Fall wir als Hundeeltern, Sicherheit und empathisches Eingehen auf die Bedürfnisse des Kindes/Hundes. Als sogenannter sicherer Hafen sind wir Rückzugsort und schützender Rahmen für das gemeinsame Explorieren und Lernen. Die drei anderen Bindungsformen entstehen, wenn die erwachsene Person keine Sicherheit bieten kann oder die Bedürfnisse des Kindes (oder des Hundes) nicht wahrnimmt oder absichtlich missachtet. Auch wenn Bindung immer am Anfang des (Zusammen)Lebens entsteht, ist es, zumindest in einem Mensch/Hund Team, nie zu spät an ihr zu arbeiten! Durch das Wahrnehmen der Bedürfnisse Deines Hundes und eine artgerechte Reaktion darauf, kannst Du Eure Bindung sicher gestalten! Gerne unterstütze ich Euch dabei !

Was sind die Bedürfnisse unserer Hunde und wie können wir sie befriedigen ?
Wenn wir die Instinkte unserer Vierbeiner betrachten, können wir auch auf ihre Bedürfnisse schließen.
Jan Nijboer stellt die vier Instinkte unserer Hunde in einem Instinktkreis dar;
Territorial-, Sozial-, Sexual- und Jagdinstinkt sind je nach Rassezugehörigkeit unterschiedlich stark ausgeprägt und vertreten.
Aus dem
- Territorialinstinkt erwächst bei unseren Fellnasen das Bedürfnis nach Sicherheit,
- aus dem Sozialinstinkt das Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
- Der Sexualinstinkt zeigt sich im Bedürfnis nach Fortpflanzung und der
- Jagdinstinkt führt zum Bedürfnis nach Nahrungserwerb.
Diese Bedürfnisse unserer Hunde zu (er)kennen, rassetypisch einordnen und in Bahnen lenken zu können und im Rahmen des Möglichen für ihre Befriedigung zu sorgen, das verstehe ich unter bedürfnisorientiertem Miteinander !!!

Artgerechte Beschäftigung – was bedeutet das?

 

Die Art Hund ist eigentlich ein Paradox, der Hund ist ein domestizierter Beutegreifer.

Wieso Paradox? Er lebt mit einer anderen Art, dem Menschen, in nahezu symbiotischer Gemeinschaft, ohne aber seinen Instinkt nach natürlichem Nahrungserwerb, in seinem Fall nach Jagd, verloren zu haben. Jeder Welpe übt Jagen bereits mit 5 Wochen, manchmal auch nur einem wehenden Blatt hinterher.

Diese Grundanlage hat der Mensch im Laufe der Domestizierung durch gezielt gesteuerte Zuchtauslese seinen Wünschen angepasst. Je nach Rasse sieht daher das Jagdverhalten unterschiedlich aus, ist aber noch vorhanden.

 

Was bedeutet das aber für uns, das heißt für unser Zusammenleben mit dem Hund?

Bei anderen Tierarten, die ebenfalls nicht mehr in freier Wildbahn leben, sondern durch den Menschen versorgt werden, sei es in zoologischen Gärten oder auch bei sogenannten Nutztieren, hat man schon seit geraumer Zeit begonnen, den artspezifischen Nahrungserwerb zu imitieren. Dabei kann man beobachten, dass der schwierigere, mental fordernde, selbständige Nahrungserwerb von den Tieren im Vergleich zur einfach bereitgestellten Fütterung bevorzugt wird.

Wieso sollte man diesen Ansatz, der als Environmental and Behavioral Enrichment bezeichnet wird, unseren Hunden vorenthalten?

Für unsere Hunde heißt das Haus zu verlassen entweder, das umliegende Territorium zu sichern, oder auf Beutefang zu gehen. Da wir für die Sicherheit des Territoriums zuständig sind, bleibt nur noch der Nahrungserwerb. Für Hunde ist es also stimmig und sinnvoll, im Rahmen unseres Spaziergangs, der für sie einem Jagdausflug gleichkommt, eine Art jagdlicher Aktivität zu integrieren. Natürlich lassen wir unsere Hunde nicht selbständig jagen, sondern initiieren und imitieren eine gemeinsame Jagd, die unter ebenfalls gemeinsam erarbeitete Spielregeln gestellt wird. Dazu zählen Such- und Apportierspiele sowie Nasenarbeit in Form von Fährten und Mantrailing. Dadurch kann der Hund seine natürlichen Talente ausleben, lernt Impulskontrolle und das Miteinander von Mensch und Hund wird durch diese gemeinsamen Aktivitäten gestärkt.

 

Genau darauf läuft ein weiter Teil meiner Hundeerziehungsberatung hinaus!

 

Hast Du Lust auf diese Weise gemeinsame Abenteuer mit Deinem Hund zu erleben?

Dann freue ich mich auf ein Kennenlernen!

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